Die vier Stufen des Gebetes!
Die erste Stufe darf die allgemeinen Bitten bergen. Da sich
das erste Bindeglied zwischen Schöpfer und Geschöpf ergibt, kann man
im Prinzip der Bitten für sich selber reden, was die Höherwertung
des Nächsten nicht verletzt. Das hat gleichfalls nichts mit einem Eigennutz
zu tun.
Das Gebet ist die zweite Stufe. Ist`s nicht einerlei? Jede
Bitte ist die Hand, die sich einer Gabe öffnet. Das Geschöpf erhält
vom Schöpfer durch die Bitte, wodurch es rückzugeben fähig wird,
was noch keinen Dank ergibt. Der Priester segnet erst mit Seiner Kraft; mit
dieser wird ein Lichtgeist Geber im Gebet!
Da erkennt er als Geschöpf des Schöpfers Güte
an, neigt als Geist sich freudig nieder, um den Allmächtigen anzubeten
(Matt.2, 11; Luk.2, 20). Im Gebet liegen weder bitten, Danken, noch sonst etwas.
Ein richtiges Gebet ist nichts als pure Anbetung, die die Willigkeit zum Dienen
offenbart. Wer zur echten Anbetung gelangt, erreicht die dritte Stufe bald,
in der die Nächstendienstbarkeit jede Eigenbitte überstrahlt.
Das ist die Fürbitte; sie verbindet Gott und Seele. Ich
lehrte es, dass aus der dritten Gottheitskammer der Erlöser kommt, der
die höchste Dienstbarkeit (Joh. 15,13) beweist. Diese Stufe hat zwei
Grade: Für Freund und Feind. Wer den zweiten Grad erreicht, dessen Fürbittkraft
langt in den Himmel.
Bloß mit beiden Graden kann man sich dem Höchsten
angeloben, um in Rückverbindung jene Kindschaft wieder zu bekommen, die
man einst in Treue seinem Schöpfer gab, oder dienstbereit zu wirken, damit
alle jene, die die Kindschaft durch den Fall verschleudert hatten, sie auf einem
Gnadenweg zurückerhalten können.
In der vierten Stufe der Gebetsverbindung tritt die Danksagung
in Kraft. (1. Tim. 2,1) Das Kind kann jubelnd seinem Vater danken für alles,
was durch Bitte, durch Gebet und Fürbittleistung sich im Schöpfungswerk
erhüllt. Das ist der Wille des ERHABENEN, in dem das herrliche Voraus enthalten
ist, was gute Kinder leisten können. Und diese ihre Seligkeit ist daran
zu ermessen, dass tausend mal tausend (Dan. 7,10) mit beseligt werden. Darum,
liebe Freunde, haltet an am
Bitten, Beten, Fürbitten und Danken,
und der HERR wird immer mit euch sein!
Fern von der Erde her, Seite 340
Anita Wolf
Offenbarung des Johannes 7,9 – 12
Zuerst soll der Sohn des Menschen Frieden mit seinem eigenen
Körper suchen; denn sein Körper ist wie ein Bergsee, der die Sonne
reflektiert, wenn er ruhig und klar ist; aber wenn er voller Schlamm und Steine
ist, reflektiert er nichts…
Dann soll der Sohn des Menschen Frieden in seinen eigenen Gedanken
finden…Denn…es gibt keine größere Macht im Himmel und auf Erden als
die Gedanken des Menschensohns. Wenn auch unsichtbar für die Augen des
Körpers, hat doch jeder Gedanke große Macht, eine Macht, die die
Himmel erzittern lassen kann…
Dann soll der Sohn des Menschen den Frieden in seinen eigenen
Gefühlen suchen…, damit er in unsere Gefühle eintrete, auf dass sie
gereinigt werden. Und alles, was vorher Ungeduld und Zwietracht war, verwandelt
sich in Harmonie und Frieden…
Essener Evangelium
Zuerst soll der Sohn, die Tochter des Menschen in
Frieden zu sich selbst finden.
Dann soll der Sohn, die Tochter des Menschen diesen
Frieden in sich entwickeln lassen.
Hierzu bedarf es Ruhe und Stille.
Ruhe und Stille für den Körper.
Ruhe und Stille in den Gedanken.
Ruhe und Stille als Gefühl.
Wenn dies geschieht, dann ist jede Handlung ein Friedensgebet.
Wer weise ist, begreife dies alles, wer klug ist, erkenne es.
Ja, die Wege des Herrn sind gerade; die Gerechten gehen auf ihnen, die Treulosen
aber kommen auf ihnen zu Fall.
Hosea, 14,10
Weisheit ist mehr als Wissen;
Wissen ist Erlerntes;
Weisheit ist Erfahrenes.
Solange ich ein Gebet spreche, ohne dass ich selbst zu diesem
werde, gebe ich Wissen preis. Erst wenn ich selbst zu dem werde, was ich spreche,
werde ich Weisheit haben – dann jedoch werde ich schweigen.
Solange ich nicht Frieden mit meinem Körper geschlossen
habe, solange kann ich die Erde nicht ehren als die Heimat meines Körpers.
Unbill und Hader wird mein Begleiter sein. Meine Gedanken werden unruhig sein,
so wie wilde Pferde vor einem Wagen und ich, der Wagenlenker habe Mühe
sie im Zaum zu halten. Aufgewühlt werden meine Emotionen sein, unruhig
und voller Angst. Dies alles zeigt mir mein Körper.
So will ich nun Gott danken für meinen Körper, den
Er mir gegeben hat als Form für diese Erde. Denn siehe, weise ist mein
Gott und vollendet die Form meines Körpers. Nichts Besseres kann mir gegeben
sein, um auf dieser Erde zu leben. Dieser Körper ist Teil meiner Erdennatur
und so drückt sich in ihm aus, was die Erde für mich als Geschenk
bereithält. Die Schönheit ist nicht immer im Äußeren sichtbar,
doch wenn er erblüht, weil Friede in ihn eingezogen ist, dann strahlt er
wie eine Silberdistel in der Hochblüte.
So will ich Gott danken für meine Gedanken, die Basis
für die Worte des Heils. Doch ich will künftig ihr Meister sein und
nicht ihr Knecht. Gutes will ich denken und Heilung für meine Geschwister.
Ich will sie einfangen, zähmen, wenn sie im Übermut des Tages ihre
eigenen Wege suchen. Genau beachten will ich, welche Richtung sie einschlagen
wollen und sie leiten mit Geschick.
Gott will ich danken für meine Gefühle. Sie sind
die Bündelung aller meiner Beobachtungen, aller meiner Gedanken und Emotionen.
Gefühle sind es, die mich zu einem wahrhaft lebenden Menschen machen. Gefühle
sind es, die wie Straßen zu meinen Geschwistern führen; mich kommunizieren
lassen mit aller Schöpfung und vor allem – mit meinem SCHÖPFER.
Gefühle sind es, die meine Worte zu einem Gebet machen;
es sind nicht die Worte alleine.
Worte ohne Gefühl sind leer; Worte mit Gefühl sind
wie Gebete.
So fühle ich die Kraft des Ewigen in mir und sage Dank.
So fühle ich die Weisheit des Ewigen in mir und sage Dank.
So fühle ich die Wahrheit des Ewigen in mir und sage Danke.
Dank für die Liebe und die Ordnung.
Dank für die Geduld und den Willen.
Dank für die Weisheit und den Ernst.
Dank für die Barmherzigkeit, in der alle anderen Strahlen
ihre Vollendung finden.
Dank für den Frieden in den Herzen.
Dank für den Frieden in den Häusern.
Dank für den Frieden in den Völkern.
Dank für den Frieden auf der Erde.
Danke für den Frieden in den Himmeln.
Dank für den Frieden Deiner EWIGKEIT.
Danke dafür, dass Du den Frieden in den Herzen geschaffen
hast; dass Gedanken des Friedens uns umgeben; dass alle Gefühle den Frieden
erfahren.
Danke für den Atem des Friedens und Seine Ausbreitung.
Danke.
Wer den Frieden im Äußeren sucht, jedoch im Innern
nicht hat, der sucht an der falschen Stelle.
Er möge zuerst im Innern friedvoll werden, dann wird er
im Äußeren den Frieden erkennen.
Mögen wir im Äußeren auch noch im Advent leben;
in der Erwartung des Friedens – im Innern des Herzens, im tiefsten Gefühl
ist er da – Sein Friede. Von dort her wird er sich ausbreiten und Nichts wird
im widerstehen können. Der Hauch Gottes ist Sein Friede und in diesem Hauch
sind wir gehalten, wie die Küken unter den Flügeln einer Henne. Sein
Friede ist ein schützender Mantel vor dem Sturm des Lebens, eine sichere
Burg.
Fürchtet euch nicht, so sprach der Engel, denn ich verkünde
euch eine große Freude:
Verherrlicht ist Gott in der Höhe,
und auf Erden ist Friede
bei den Menschen seiner Gnade.
Lukas, Die Geburt Jesu
Der
Friede des Herrn ist mit Euch