WR_045_Rosowsky_Kirche in der Zeit_12 Seiten |
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"DIE KIRCHE IST IN SCHWIERIGKEITEN, SIE SCHEINT ZUM AUSSTERBEN VERURTEILT ZU SEIN"
Der wahre Hintergrund für die Krise
Ein Beitrag von Dr. Winfried Rosowsky
Diese düsteren Worte vom Aussterben der Kirche sagte Papst Paul VI. im Jahre 1974 anlässlich einer Audienz. Bischof Dr. Rudolf Graber von Regensburg sprach 1973 von einem "Mini-Christentum der niedrigsten Preise, dessen Schlussverkauf im Gange ist" (1).
Schon lange blicken Theologen
und Laien mit Besorgnis auf die Entwicklung beider Kirchen, und heute, da täglich
rund 1000 Christen ihre Kirche verlassen, und viele Probleme immer offenkundiger
werden, gerät die Diskussion mehr und mehr in die Öffentlichkeit.
Eineinhalb Stunden lang wurde kürzlich beim WDR-Fernsehen in einer Expertenrunde
- dabei war auch
Pater Eberhard von Gemmingen SJ von Radio Vatikan der Zustand der Kirchen
beleuchtet. Nicht zum ersten Mal legte man den Finger auf diese und jene Fehler
in Vergangenheit und Gegenwart, auf schmerzliche Wunden sowie auf materielle
und spirituelle Defizite. Es ist schon so weit, "dass die kirchliche Finanzlage
immer öfter dazu zwingt, Kirchengebäude zu verkaufen. In den benachbarten
Niederlanden nutzen schon viele Restaurants und Ladenketten die alte Bausubstanz
für Verkaufszwecke. In Mönchengladbach kann man sogar in einer Kirche
wohnen. Und in Berlin steht das hochverschuldete katholische Erzbistum vor dem
ersten Kirchenverkauf im laufenden Sanierungsverfahren." (2, Pfarrerin Cornelia Coenen-Marx)
Es "stellt sich die
grundsätzliche Frage nach der Zukunft von Kirche und Gemeinde überhaupt
immer bedrängender: Die lebensprägende Kraft der Kirche scheint verloren
zu gehen, wir haben es in unserer Zeit und Gesellschaft zunehmend mit Menschen
zu tun, deren Säkularität radikal ist. Andererseits sind heute viele
Menschen auf der Suche nach religiösen Deutungen für ihr Leben"
(3, Pfarrer Horst Löhrer). Beobachtungen zeigen, dass dem evangelischen
Pfarrer Jürgen Fliege recht zu geben ist, wenn er sagt: "Die Menschen
sind auf der Suche nach Religion ohne Kirche" (4).
Den wahren Grund für die Abwärtsentwicklung
der Kirchen aufzuzeigen, der eigentlich ein ganz einfacher ist, gestaltet sich
heute recht aufwändig, wenn er stringend bewiesen werden soll, da die Ursachen
sehr weit zurückliegen und durch die Jahrhunderte mitgeschleppt wurden,
so dass sie völlig aus dem Blickfeld und dem Bewusstsein aller Beteiligten
entschwunden sind. Jeder Hinweis darauf wird rasch abgetan und nur eine umfassende
und gründliche Darstellung der Fakten kann ernsthafte Nachdenklichkeit
erzeugen. Hier kann nur eine begrenzte Anregung zur vertieften eigenen Beschäftigung
mit der so wichtigen Materie gegeben werden.
Hatte Erich Kästner recht, als er schrieb: "Da
hilft kein Hohn und auch kein Spott, kein Fluchen und kein Beten. Die Nachricht
stimmt: Der liebe Gott ist aus der Kirche ausgetreten!" ? Vordergründig
mag es so aussehen, dass Gott die Kirchen im Stich gelassen hat und uns ganz
allein herumwerkeln lässt. Doch sollte er nach seinem so schmerzlichen
Opfergang wirklich das Interesse an den Christen verloren haben? Der Wahrheit
etwas näherzukommen scheint wohl eher die Erkenntnis eines Weisen, der
Gott vorhielt: "Herr, wir hören Dich nicht mehr, Du bist so leise
geworden!" und ihn antworten lässt: "Nicht Ich bin leise geworden,
ihr seid zu laut geworden!".
Ja, in alten Zeiten im Alten Bund war das noch
anders, da erkannte man die Führung Gottes, so meinen viele Theologen.
Und in der Tat! Wenn wir in der Bibel lesen, so finden wir oft die Sätze:
"Und Gott sprach..." oder "Und der Herr sprach..." zu Adam,
zu Eva, zu Kain, zu Noah, Abraham, zu Moses usw.. Es sind allein in den fünf
Büchern Moses 223 Sätze, in denen die Worte vorkommen: "Und Gott
sprach". Im Buche des Propheten Hesekiel sind es 84 Sätze, die damit
beginnen: "Und der Herr sprach zu mir". Im Alten Testament finden
wir fast in jedem Buch Hinweise, dass Gott mit den Menschen sprach. Nur wenige
machen sich Gedanken darüber, wie das geschehen sein
soll. Hat er an die Tür geklopft und gesagt: "Da bin ich, dir muss
ich etwas mitteilen"? Oder wie ging das vor sich? Oder muss man das ins
Reich der Märchen verweisen? Spricht Gott heute zum Papst?
Offensichtlich benötigen wir ja keine Mitteilungen
Gottes mehr, da ja alles gesagt ist. "Sola scriptura!" behaupten die
evangelischen Theologen, in der Bibel finden wir alles was wir brauchen. Wirklich?
Das Zweite vatikanischen Konzil hat es in seiner Offenbarungskonstitution ebenfalls
festgeschrieben: "...und es ist keine neue öffentliche Offenbarung
mehr zu erwarten vor der glorreichen Kundwerdung unseres Herrn Jesus Christus".
Natürlich erwarten evangelische wie katholische
Theologen, dass sich Gott an dieses Mundverbot hält. Wo kämen wir
auch hin, wenn Gott trotz dieser Einschränkungen noch etwas von sich hören
ließe und sich bei den Theologen einmischte. Wir brauchen kein weiteres
Wort von ihm; wir haben doch unsere hochstudierten Theologen, die in langwierigen
Diskussionen immer noch herausgefunden haben, was für uns gut, wichtig
und verbindlich ist. Und für uns Laien gilt: "Wir sind eine Gehorsamskirche!"
(Joachim Kardinal Meissner, Erzbischof von Köln). Schon immer haben die
Theologen vor-gedacht und die gehorsamen Schafe zu wenig nach-gedacht. Nachdenken
ist auch wenig erwünscht. "Jeder Zweifel an der Lehre der Kirche ist
Sünde" sagte der Pfarrer einer Kleinstadt im Jahre 2003!
"Doch verhält es sich wirklich so, dass
sich Gott durch das biblische Wort umfassend und abschließend geäußert
hat und seitdem beharrlich schweigt? Entspricht es wirklich den Tatsachen, dass
Gott, der die Nachkommen Abrahams über zwei Jahrtausende durch Seher und
Propheten geleitet hat, nun sein neues Bundesvolk, zu dem durch Jesus Christus
alle Menschen berufen sind, zwei lange Jahrtausende ohne prophetische Weisung
gelassen hat? Ist Gott wirklich solch ein treuloser Vater, dass er uns ein Buch
in die Hand gibt, in dem alle seine Lehren und Anweisungen enthalten sind, und
uns dann mit all unserem Unverstand, unseren Nöten und den schrecklichen
Vorkommnissen in der Welt sich selbst überlässt? Niemand der die Botschaft
Jesu wirklich kennt, kann dies ernsthaft annehmen!" (5) Zu keiner Zeit
seines öffentlichen Wirkens hat Jesus eine Äußerung getan,
die auf eine Aufhebung der prophetischen Verkündigung hingedeutet hätte.
So findet sich in der Bibel auch kein einziger Satz, durch welchen neue Offenbarungen
ausgeschlossen würden. Wohl aber findet sich im neuen Testament eine Fülle
von Hinweisen auf künftige, also nach biblische Offenbarungen. Das neue
Testament bezeugt den Fortbestand der Prophetie (5). Hat Jesus nicht versprochen,
sich jenen auch weiterhin zu offenbaren, die seine Gebote beherzigen und befolgen
(Joh. 14, 21.23)? "Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen!"
(Joh. 14, 18). Hat Jesus nicht zugesagt, dass er wiederkehren würde, um
seine getreuen Anhänger aufs neue zu unterweisen und sie an alles zu erinnern,
was er seinen Jüngern zu Lebzeiten kundgetan hat (Joh. 14, 26)? Einige
wenige Beispiele dazu: "Wer einen Propheten aufnimmt, weil er ein Prophet
ist, der wird eines Propheten Lohn empfangen" (Matth. 10, 41). Kurz vor
seinem Tod bekräftigte Jesus diese Verheißung im engsten Jüngerkreis:
"Wer aufnimmt, wenn ich jemand senden werde, der nimmt mich auf; wer aber
mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat" (Joh. 13, 20).
Kann man solche Aussagen übersehen, wie: "Darum hört, ich sende
Propheten, Weisheitslehrer und Schriftgelehrte zu euch..." (Matth. 23,
34). "Löscht den Geist nicht aus! Weiset prophetische Rede nicht verächtlich
zurück! Prüfet alles: Das, was gut ist, behaltet!" (1. Thess.
5, 20 21). "Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut
gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint..."
(2. Petrusbrief).
Ich fand einmal folgende bedenkenswerte Sätze:
"Man stelle sich einen Vater vor, der seine Kinder
liebt, sie zu tüchtigen Menschen erziehen möchte und all seine Kräfte
einsetzt, dass sie glücklich und zufrieden leben und sich entwickeln können.
Nur eines tut er nicht: Er redet nie mit ihnen. Er hat ihnen nichts zu sagen
außer einem einzigen Brief, den er vor vielen, vielen Jahren einmal geschrieben
hat und den seine Kinder nun an jedem Sonntag des Jahres zur gleichen Uhrzeit
einmal lesen. Immer die gleichen Worte, immer die gleichen Überlegungen
dazu. Aus den Kindern waren inzwischen erwachsene Menschen geworden; sie haben
andere Ansichten, leben unter anderen Bedingungen; haben andere, ganz neue Probleme
als in ihrer Kinderzeit. Sie suchen Rat und Unterstützung und bringen sich
durch ihre Unwissenheit in immer neue Schwierigkeiten. Ihr Vater jedoch schweigt
beharrlich und deutet höchstens auf den längst vergilbten Brief; mehr
hat er ihnen nicht mitzuteilen. Was würde der gesunde Menschenverstand
zu einem solchen Vater sagen?".
Der evangelische Theologe Prof. Dr. Walter Nigg schrieb
dazu u.a.: "Luthers Kampf gegen die Spiritualisten war eine Fehlentscheidung,
die dringend einer Korrektur bedarf! Die Christenheit ist verpflichtet, sich
mit dem Prophetentum ernsthaft auseinander zu setzen. Luthers negatives Verhalten
zur Prophetie wurde für den kirchlichen Protestantismus verbindlich. Er
ist die Ursache für die mangelnden prophetischen Gestalten in der evangelischen
Christenheit. Sie waren zum voraus suspekt und konnten sich gar nicht frei entfalten.
Mit der Aushöhlung des Prophetischen begann die Verwirrung, von der die
Sprüche Salomos reden: 'Wo keine Prophetie ist, wird das Volk wild und
wüst'.... Die Orientierungslosigkeit der Menschen begann damals und nahm
von Jahrhundert zu Jahrhundert zu. Die Predigttätigkeit mit ihrer Bibelauslegung
vermochte dagegen keinen wirksamen Damm aufzurichten. Sie war gewöhnlich
viel zu nichtssagend und zu wenig inspiriert, um die Menschen in Atem zu halten."
(6)
Mit Recht schrieb der evangelische Theologe Blumhardt:
"Was ist aber ein beständiges Predigen ohne eine beständige Offenbarung?
Wir brauchen wieder direkte Anweisungen!"
Von katholischer Seite war es Dr. Norbert Lohfink
vom Päpstlichen Bibelinstitut in Rom, der sich mit der Frage einer gegenwärtigen
Prophetie beschäftigte. Er schrieb u.a.: "Wenn wir zu den Menschen
gehören, die sich um unsere Welt Sorge machen, dann ist doch nichts in
dieser Welt bedrückender als Gottes Schweigen. Ziehen wir die Grenze des
Prophetischen nur nicht zu eng, dann werden wir ihm auch in unserer Zeit begegnen,
und wir wissen auch nicht, in welch neuen Formen es vielleicht schon in zwei
Jahrzehnten zu unserer aller Überraschung auftreten wird. ...
Wir müssen aber damit rechnen, dass solche Propheten
vielleicht Botschaften haben, die innerhalb unserer Kirche hätten ergehen
müssen, aber wegen unser eigenen sündigen Selbsteinkapselung dort
nicht ergehen konnten. Was können wir dann tun? Wir dürfen uns nicht
schämen, auch zu diesen Propheten zu gehen und von ihnen zu lernen! ...
Wir leben oft unter dem quälenden Eindruck, dass Gott in unserer Welt schweigt.
Die Propheten lassen uns nicht los, weil sie den Anspruch erheben, sie hörten
Gott sprechen. So kommt alles darauf an, dass es heute wieder Propheten gibt."
(1971, in der Zeitschrift "Das Wort")
Auch die Äußerungen des katholischen Theologen
und Priesters Prof. Dr. Norbert Greinacher von 1992 betonen die Wichtigkeit
des prophetischen Geistes als Führer für die Menschen: "Es muss
immer auch das prophetische Element dazu kommen. Prophetie und Institution sind
notwendig, damit die Institution nicht in einer Bürokratie erstarrt. Dass
sie von neuem lebendig wird, dass sie sich selbst reformiert, dazu sind die
prophetischen Traditionen da, dazu sind die prophetischen Gruppen da, und dazu
sind auch prophetische Einzelpersonen da. Beides zusammen, Prophetie und Institution
sind notwendig, um diese Sache Jesu weiter zu geben und weiter zu bezeugen."
Kurz vor seinem Tod, beim letzten Abendmahl, sagte
Jesus: "Dies habe ich euch in sinnbildlichen Reden verkündet aber
es kommt die Zeit, wo ich nicht mehr in Bildern zu euch reden werde!" (Joh.
16, 25).
Rückblickend kann man nun feststellen, dass Jesus
Christus diese Voraussage in einer Fülle eingehalten hat, unmissverständlich
und ohne Bilder zu uns zu sprechen, die einen fast erdrückt. Keinem ist
es heute mehr möglich, all die Aufzeichnungen seiner Worte durchzuarbeiten,
die er uns in den vergangenen Jahrhunderten und in der Gegenwart schenkte und
schenkt! Dieses nimmt man jedoch nur dann wahr, wenn man seinen allein auf die
Bibel fixierten Blick einmal erhebt und es auch wagt, hier der Mehrheit der
Theologen zu misstrauen bei ihren Behauptungen in der sogenannten "Offenbarungskonstitution"
sowie bei "sola scriptura". Die Tatsachen sprechen einfach dagegen!
Nur sehr wenige werde ich hier anführen können. (In einem Gang durch
die Geschichte habe ich in einem ausführlichen Beitrag nachgewiesen, dass
Gott nie geschwiegen hat und auch heute nicht schweigt. CD "Das Innere
Wort und die prophetische Rede. Vom Wirken des Geistes in Vergangenheit und
Gegenwart." Von wenigen, aber aufgeschlossenen und recht namhaften Theologen
wurde dieser Vortrag sehr positiv aufgenommen. Sie bestätigten, dass etwas
ganz Entscheidendes in Vergessenheit geraten ist.)
Der Chef-Redakteur der Sendung "FS Kirche und
Welt" des bayerischen Fernsehens bestätigte mir in einem Brief die
aktuelle Präsenz des Gotteswortes, in dem er schrieb: "Es ist ja wirklich
nicht einzusehen, warum die Offenbarungen Gottes irgendwann einmal aufgehört
haben sollen." Und: "Vor vier Jahren hatten wir selbst einmal einen
Film im Programm mit dem Titel "Wie spricht Gott heute zu uns?" (Brief
vom 11. April 2001) Die Schlusssätze dieses leider zu wenig beachteten
Filmes mit dem Titel "Der offene Himmel Wie Gott heute zu uns spricht"
lauten: "Gott geht auch heute auf die Menschen zu. Er spricht
zu ihnen, manchmal offen, manchmal verborgen, so scheint es; ähnlich
wie in biblischen Geschichten und doch anders. Auch da spricht Gott in Träumen
und Visionen, durch die Natur, durch Menschen und Engel, durch Erlebnisse und
Begegnungen. Er greift ein, rüttelt auf, macht weit und verwandelt: Der
Himmel öffnet sich" (ARD-Fernsehsendung vom Februar 1997). Schon sehr
früh wurde im Ur-Christentum die prophetische Rede bewusst unterbunden;
Gottes Wort wurde immer wieder zur Irrlehre und die entstehende Lehre der Theologen
und Schriftgelehrten zur alleinigen Wahrheit erklärt. Damit hat man Gott
aus dem Urchristentum (und
aus der Kirche) ausgesperrt, und es ist fraglich, ob die "Oberhirten"
dem Hirten Jesus jemals wieder Einlass gewähren.
Mehr als hundert Jahre nach dem Tod Jesu Christi trat
in Kleinasien ein Prophet namens Montanus auf. Diese frühchristliche Bewegung
ging als Montanismus in die Kirchengeschichte ein. Dazu schrieb der bekannte
Theologie-Professor Dr. Ernst Benz der Universität Marburg:
"Es gehört zu den wichtigsten Tatsachen
in der Geschichte der christlichen Kirche, dass bereits im 2. Jahrhundert die
freien Äußerungen des Geistes in Gestalt der Prophetie und der Vision
unterbunden wurden und dass zusehends das kirchliche Amt und die kirchliche
Lehre an ihre Stelle traten. Die Kirche duldete nicht das Weiterbestehen der
freien Prophetie und die spontane Weiterbildung der Geistes-Offenbarung, sondern
setzte ihr eine Schranke durch die Festlegung der mündlichen und schriftlichen
Tradition der Apostel im Wort der Schrift und in der heiligen Lehre. Bereits
am Anfang des 2. Jahrhunderts wurde die erneute Entfaltung einer freien Prophetie
in der Person des Montanus und seiner Jünger, die sich auf neue Offenbarungen
durch die Engel beriefen, von der Kirche als Irrlehre und als Verstoß
gegen die apostolische Tradition abgelehnt. Die einzige Form der Prophetie,
die noch innerhalb der Kirche geduldet wurde, war nicht die freie Weiterbildung
der Offenbarung auf Grund unmittelbarer Inspiration, sondern eine an den Buchstaben
der heiligen Schrift gebundene Prophetie.
Jesus Christus hat nachweislich immer wieder versucht,
- auf den unterschiedlichsten Wegen sozusagen einen Fuß zwischen die
Kirchentür zu bekommen, vorsichtig und unaufdringlich, um den freien Willen
der Beteiligten nicht zu beeinträchtigen; aber das Lehrgebäude der
Theologen ist zu gründlich und unumstößlich zementiert und dogmatisiert,
als dass es fundamentale Änderungen im Sinne ihres Herrn zuließe.
"Siehe, sie halten des Herrn Wort für einen Spott und wollen es nicht!"
(Jesaja 40,21) Gott darf sich halt nur im Rahmen der von Menschen aufgestellten
Dogmen und vor allem "bibeltreu" offenbaren, sonst wird er nicht angehört
bzw. sonst werden seine Äußerungen verworfen. Bibeltreu? Von den
ursprünglichen 52 Evangelien wurden von den damaligen machthabenden Theologen
nur 4 ausgewählt und anerkannt, die später obendrein in vielen Teilen
verändert wurden; die sogenannten "correctores" leisteten bekanntlich
gründliche Arbeit! Die echten Urkunden des Neuen Testamentes verschwanden.
Die angefertigten Abschriften stimmen in wichtigen Punkten mit dem ursprünglichen
Text nicht überein. Man griff zum Mittel der Fälschung, um für
die im Laufe der Zeit eingeführten Menschenmeinungen und Menschensatzungen
Beweisstellen in der Bibel zu schaffen. Es wiederholte sich hier dasselbe, worüber
Gott schon im Alten Bunde durch die Propheten die bittere Klage aussprechen
ließ: "Wie könnt ihr sagen: Wir sind weise, wir sind im Besitz
des göttlichen Gesetzes? Jawohl! Zur Lüge hat es der Fälschergriffel
der Abschreiber verdreht. Beschämt müssen daher die Weisen dastehen
und bestürzt. Denn sie haben sich selbst gefangen. Sie haben das Wort des
Herrn weggeworfen. Welche Weisheit besitzen Sie da noch?" (Jer. 8, 8-9)
Auch die heutige wissenschaftliche Forschung hat den Nachweis geliefert, dass
die Fälschungen wie eine verheerende Krankheit auf alle Schriftwerke der
alten Zeit übergriffen. Die Bibel, die Schriften der Kirchenväter,
die Schriften jüdischer und heidnischer Schriftsteller wurden gefälscht
zu Gunsten religiöser Meinungen, die zur Zeit der Fälscher bestanden.
"Selbstgezimmertes" nennt Christus die Lehre
der Theologen: "Selbstgezimmertes ist um ihrer Freiheit willen noch allezeit
zugelassen; doch die morschen Gebäude der falschen Lehren werden sie nicht
schützen, wenn der Wind der Wahrheit wie im Sturmgebrause der Not und Offenlegung
alter Vorstellungen an sie heranweht und mächtig rüttelt im Gefüge
ihrer Seele, da Wahrheit immer Meine Wahrheit ist und bleiben wird..."
(1. Februar 2001). Deutliche Gottesworte vom 3. Dezember 1961 sollen hier angefügt
werden, die einige falsche Auffassungen zu korrigieren versuchen. (Es handelt
sich dabei um ausgewählte Ausschnitte von langen Textaufzeichnungen aus
Deutschland):
"Wie irrig ist es von euch, anzunehmen, dass
mit der Schrift, dem Buche der Väter, Mein Wort abgeschlossen ist; dass
Ich Selbst eine Grenze gesetzt habe insofern, als dass Ich Mich nun mehr und
mehr entäußere, dass Ich nicht mehr zu den Menschen spreche. Wer
gibt euch die Berechtigung zu einer solchen Annahme? Wer will es Mir verwehren,
wenn Ich als Vater immer wieder zu Meinen Kindern spreche? Wer gibt euch das
Recht, eine solche Behauptung aufzustellen, dass die Bibel allein genüge,
dass ihr Menschen kein weiteres Wort mehr benötigt?
Ihr, die ihr jegliche Neuoffenbarung zurückweiset,
ihr befindet euch noch im tiefsten Geistesdunkel. Und in diesem Dunkel werdet
ihr auch nicht die Bibel verstehen, und also ist diese für euch noch ein
verschlossenes Buch, denn ihr verstehet nicht der Buchstaben geistigen Sinn,
ansonsten ihr in diesem Buch auch die Hinweise auf Meine immerwährenden
Offenbarungen finden würdet und euch das Wirken Meines Geistes verständlich
wäre. Doch solange ihr selbst noch unerweckten Geistes seid, fasset ihr
nicht den Sinn des Wortes, das Ich Selbst zu Meinen Jüngern sprach, als
Ich über die Erde ging.
Wie arm wäret ihr Menschen, wenn ihr euch bescheiden
müsstet mit einem Buch, das ihr selbst nicht mehr zu prüfen vermöget
auf seinen unveränderten Inhalt, wenn euch nicht immer wieder die reine
Wahrheit von oben geboten würde, an der ihr den Maßstab anlegen könnet,
ob ihr selbst euch noch in der Wahrheit bewegt.
Ihr, die ihr nur dieses Buch der Väter gelten
lassen wollet, ihr seid selbst noch nicht eingedrungen in 'das Wort', ihr habt
es nur mit dem Verstand gelesen, nicht aber den Geist in euch sprechen lassen,
der euch belehret und über den geistigen Sinn des Wortes Aufschluss gibt.
Ihr hänget am Buchstaben und verstehet nicht dessen Sinn. Und wenn Ich
euch Selbst einführen will in die Wahrheit, dann leugnet ihr Mein Wirken,
und ihr verdächtigt Meine Diener des Umganges mit Meinem Gegner; ihr sprechet
Mir den Willen und die Macht ab, zu reden mit denen, die sich Mir vollgläubig
zum Dienst anbieten und darum auch fähig sind, Meine Stimme in sich zu
vernehmen. Und ihr verharret stur bei der Ansicht, dass Mein Wort abgeschlossen
sei mit der Schrift, die ihr als alleiniges Buch anerkennt, durch das Ich Mich
offenbart habe. Und das ist euer Schaden, denn ihr beweiset durch eure Ablehnung
Meines Wortes aus der Höhe, dass ihr nur tote Christen seid, denn ein lebendiges
Christentum ist ein 'Wirken in Liebe', und diese würde euch Erhellung des
Geistes eintragen und also auch Verständnis für Meine außergewöhnliche
Hilfe zu Zeiten geistiger Not; ihr würdet dann auch die Worte in der Bibel
verstehen, die Verheißungen, die Ich Selbst euch gab und die darauf hinweisen,
dass Ich Selbst Mich offenbare denen, die Meine Gebote halten.
Wie also wollet Ihr diese Meine Verheißungen
auslegen, wenn ihr jegliche Neuoffenbarungen leugnet? Wollet ihr Mich Selbst
Lügen strafen, wenn Ich euch Meinen 'Tröster' ankündige, der
euch 'einführet in alle Wahrheit'. Wie verstehet ihr diese Worte, die sich
erfüllen müssen, weil sich eine jegliche Verheißung erfüllt,
die Ich den Meinen gab zur Zeit Meines Erdenwandels; und warum wollet ihr nicht
glauben? Weil ihr überheblichen Geistes seid, weil es euch an der inneren
Lebendigkeit, an der Erweckung des Geistes mangelt und ihr darum glaubet, Mich
und Mein Wirken bestimmen zu können, es selbst zu begrenzen,
wie es euch gefällt. Doch ihr irret, und ob ihr
gleich durch Studium ein Wissen erlangt zu haben glaubt, dass euch berechtigt
zur Ablehnung Meines Wortes aus der Höhe; ihr seid überheblichen Geistes
und könnet darum auch niemals selbst eine Offenbarung von Mir empfangen,
denn nur dem Demütigen schenke ich Meine Gnade, und diese Demut mangelt
euch.
Und darum wandelt ihr auch noch in der Finsternis,
und ihr werdet diese nicht durchbrechen, weil ihr dem Licht ausweichet, das
euch Erkenntnis schenken könnte, wenn ihr in seinen Schein zu treten begehret.
Niemals höret meine Liebe auf zu Meinen Geschöpfen, und niemals werde
Ich daher versäumen, euch Menschen anzusprechen, wo nur die Voraussetzungen
dafür vorhanden sind. Und immer wird Mein Wort ertönen denen, die
eines guten Willens sind, zu denen der Vater sprechen kann wie zu Seinen Kindern
und die lebendig an Mich glauben und ihnen werde Ich Mich auch beweisen, und
die Meinen werden auch Meine Stimme erkennen, denn Ich kann ihnen gegenwärtig
sein; ihnen kann Ich Mich offenbaren, wie Ich es verheißen habe."
"Ihr Menschen suchet Mich immer noch in weiter
Ferne, auch wenn ihr an Mich glaubet, so ist es euch doch nicht glaubwürdig,
dass der Vater zu seinen Kinder spricht, dass Er Selbst Sich herabneigt und
Seine Kinder zu bewegen sucht, sich Ihm vertrauensvoll hinzugeben, und Ihn zu
bitten, dass Er sie führe in ihrem Erdenleben. Ich bin für euch immer
nur der strenge Gott, Der Gebote gibt, Der Gehorsam fordert und die Menschen
straft, die Ihm nicht gehorsam sind. Ihr müsset wissen, dass Ich niemals
Meine Geschöpfe strafe, sondern sie sich selbst jeden Qualzustand schaffen,
das sie auch selbst zur Tiefe strebten, dass nicht Ich sie verdamme, sondern
immer nur suche, sie wieder zurückzuführen, ihnen aus der Tiefe zur
Höhe verhelfe und sie locke und rufe, auf das sie sich nicht verirren."
"Und wie kann Ich Meinen Geschöpfen deutlicher
Meine Liebe beweisen als durch Meine direkte Ansprache, als durch Offenbarungen,
die Mich Selbst und Mein Wesen erklären und die, weil sie göttliche
Wahrheit sind, überaus wirksam von der Seele des Menschen empfunden werden
müssen, die dadurch gestärkt wird für ihre Pilgerlauf auf dieser
Erde. Denn es drängt Mich, Meine Liebe zu Meinen Geschöpfen, die als
Mensch den Rückweg zu Mir über die Erde gehen und nur dann ihr Ziel
erreichen können, wenn Ich Selbst ihnen die Kraft zugehen lasse, wenn Ich
sie speise mit Himmelsbrot und tränke mit dem Wasser des Lebens, mit Meinem
Wort. Und diesen Liebeakt wollen die Menschen nicht verstehen und lehnen daher
auch Meine wertvolle Gnadengabe ab. Sie sind selbst nicht lebendig und bleiben
auch dem toten Christentum treu, denn ihnen fehlt die Kraft des Glaubens, so
lange ihnen auch die Liebe fehlt, die den Menschen auch ein rechtes Bild von
Mir geben würde, von Meinem Wesen, das Liebe, Weisheit und Macht ist".
(Januar 1963):"Ihr Menschen stützet euch
auf das Buch der Bücher und ihr glaubet, dass sein Inhalt keinerlei Fälschungen
ausgesetzt worden sei. Doch immer wieder sage Ich es euch, dass nichts rein
erhalten bleibt, so wie es von unvollkommenen Menschen verwaltet wird. Es wird
wohl immer eine Anlehnung sein an das, was ursprünglich von Mir ausging,
doch ihr besitzet keine Garantie für ein unverbildetes Geistesgut. Niemals
hält sich die Wahrheit durch Generationen hindurch; wohl aber der Irrtum
und eine irrige Lehre wird mit aller Zähigkeit als Wahrheit vertreten und
erhält sich auch durch lange Zeiten hindurch, ohne angetastet zu werden.
Und auf solchen Irrlehren bauen die Menschen auf, und sie sind auch nicht bereit,
sich eines anderen belehren zu lassen, bis sich wieder eine Gelegenheit bietet,
wo den Menschen reinste Wahrheit von oben vermittelt werden kann. Diese aber
wird nicht angenommen, sowie sie abweicht von altübernommenem Geistesgut,
und nur, die aus tiefstem Herzen die Wahrheit begehren, werden davon berührt
sein und eine Lehre annehmen, auch wenn sie den traditionell übernommenen
Lehren widerspricht. Wer gibt euch Menschen die Garantie, dass das Alte, Übernommene
der Wahrheit entspricht? Warum haltet ihr so fest an dem, was menschliches Unvermögen
entartet wiedergibt, und gedenket nicht der Worte, die der Herr Selbst auf Erden
gesprochen hat".
"Menschen suchten die Lehre Christi eigenmächtig
zu verbessern und scheuten nicht davor zurück, die göttliche Zustimmung
dazu sich selbst zu geben, indem sie sich als vom Heiligen Geist erleuchtet
erachteten und nun in einem noch weit davon entfernten Zustand Bestimmungen
erließen, die Gottes Willen nicht entsprechen konnten, weil sie das Verantwortungsgefühl
den von Gott erlassenen Geboten gegenüber erheblich verringerten durch
die Tatsache, dass jenen neu erlassenen Geboten nun die größte Aufmerksamkeit
zugewendet wurde, so groß, dass nunmehr die Menschheit rein mechanisch
ihnen nachkommt und im Glauben ist, die Lehre Christi zu befolgen, so sie die
ihr auferlegten Pflichten erfüllt."
"Es kann aber der Geist aus Gott niemals dort
tätig sein, wo ein Gebäude weltlicher Macht entstanden ist und diese
Macht zu stärken einziger Zweck der vielen Verordnungen und Gebote war,
die angeblich unter der Assistenz des Heiligen Geistes erlassen wurden... Immer
wieder ist der Heilige Geist am Werk, irrige Lehren zu widerlegen und den Menschen
Aufklärung zu geben, doch immer wieder ist der menschliche Wille so stark,
die reine Wahrheit zurückzuweisen und den Irrlehren anzuhangen. Und es
kann der Wille des Menschen nicht zur Annahme der Wahrheit gezwungen werden;
Er kann auch nicht zwangsweise veranlasst werden, Gott Selbst als den Geber
dessen, was ihm als Wahrheit unterbreitet wird, anzuerkennen. Es muss ihm selbst
freigestellt sein, die Wahrheit zu erkennen, doch steht ihm dazu viel Hilfskraft
zur Verfügung. Es wird hingewiesen werden, der nur ein wenig Verlangen
nach der Wahrheit in sich trägt, und es wird im Gebet jederzeit die Erkenntniskraft
anfordern können, wer willig ist, d.h., wem es ernstlich daran gelegen
ist, den rechten Weg auf Erden zu gehen."
"Der geistige Hochmut der Menschen ist so groß,
dass sie ihr eigenes Denken zu hoch einschätzen, dass sie nichts annehmen
wollen, dass sie keine Belehrungen nötig zu haben glauben und sich zufrieden
geben mit einem toten Lehrgut, das alle heiligende Kraft verloren hat. Und die
sich als Meine Vertreter auf Erden ausgeben, die haben selbst zu wenig inneren
Kontakt mit Mir, ansonsten sie von Mir die gleiche Ansprache vernehmen könnten
und Mich Selbst durch ihren Mund sprechen ließen und dann auch ihren Zuhörern
das gleiche vermittelt würde".
An dieser Stelle sei die Frage erlaubt: Wohin steuerte
und steuert die Kirche ohne den wirklichen einzigen Steuermann Jesus Christus?
Ist ihr derzeitiger Zustand nicht allzu verständlich? Angesichts der ungeheuren
Fülle der uns geschenkten Gottesoffenbarungen kann nicht leichtfertig behauptet
werden, die Kirchenmänner seien vom Heiligen Geist geleitet worden; sie
mögen dies noch so nachdrücklich behaupten: Allzu offenkundig steht
vieles im Widerspruch zur Lehre Christi. Ein Blick auf die Konzile ganz besonders
auf das allgemeine Konzil von Konstantinopel im Jahre 553 ist äußerst
lehrreich. Etliche katholische Theologen zweifeln inzwischen an der Gültigkeit
dieses Konzils.
Die Kirche widerspricht sich selbst, wenn sie das
sogenannte "Innere Wort" (die Einsprache Gottes in die Seele eines
Menschen) sowie prophetische Offenbarungen
n a c h Christus
in Abrede stellt. Katharina von Siena (1347- 1380) schrieb durch das innere
Wort ein Buch über die göttliche Liebe. Auf der Titelseite steht:
"Von Gott, dem Vater, diktiert." Katharina prangerte den kirchlichen
Verfall an und richtete heftige Angriffe gegen den Klerus. Ihre überlieferten
Worte sind die Worte des Gottesgeistes. Dieser sprach einmal folgende Worte
durch sie: "In dieser Zeit hat der Dünkel bei vielen jedes Maß
gesprengt, hauptsächlich bei jenen, die sich gebildet und weise vorkommen.
So will Ich heute Frauen schicken, Ich werde sie mit göttlicher Weisheit
ausstatten, so dass sie den Hochfahrenden eine beschämende Lehre erteilen
werden". Immer wieder prangerte der Herr die Veräußerlichung
der Kirche, die Machenschaften, die Titel der "Würdenträger",
die Lebensweise der Priester an, die nur nach ihrem Dogma lebten und die Bergpredigt
außer acht ließen. Katharina handelte und sprach stets mit einer
souveränen Autorität, der nicht widersprochen werden konnte. Päpste
und Klerus standen unter dem Einfluß dieses einfachen Mädchens aus
dem Volke. Als 25. Kind einer einfachen Färberfamilie lernte sie erst spät
notdürftig Lesen und Schreiben; dennoch wurde sie das schreibende Gewissen
ihrer Zeit. Dieser Einfluss reichte bis ins 20. Jahrhundert hinein, denn etwa
600 Jahre nach ihrem Tode wurde sie neben Therese von Avila von der katholischen
Kirche zur Kirchenlehrerin ernannt.
Auch Papst Eugen III. bestätigte, dass es nach
Christus noch Propheten und Offenbarungen gibt. Er ließ im Jahre 1148
Hildegard von Bingen folgende Worte zukommen: "Es erfüllt Uns mit
Freude und Glück, dass Gott in unserer Zeit neue Wunder wirkt. Was sollen
Wir sagen, die Wir doch den Schlüssel der Erkenntnis besitzen, aber unfähig
sind, ihn zu gebrauchen. Wir wünschen Ihnen viel Glück, teutonische
Prophetin, bewahren Sie die Gnade Gottes und schreiben Sie auf, was Ihnen der
Geist Gottes offenbart!"
Das innere Wort und die Existenz von Propheten nach
Christus kann die Kirche also nicht mehr leugnen; sie hat dies innerhalb der
Kirche bestätigt.
In den rund 2000 Jahren versuchte Christus immer wieder,
eine wahre innere Kirche aufzubauen, wo die Liebe vorherrscht, wo er seinem
Volk über Propheten weitere göttliche Wahrheiten offenbaren konnte.
Erinnern wir uns: "Seht, wie sie einander lieben..." "Daran
sollen sie erkennen, dass ihr meine Jünger seid..." Durch den wohl
bedeutendsten christlichen Propheten, Jakob Lorber (1800 1864, mehr als 10.000
Seiten Niederschrift!), beklagte Gott das Verhalten der Christen, die das Nebensächliche
hochhalten und das Wesentliche vergessen: "Habe Ich wohl je gesagt: Am
Golde, Silber, an Edelsteinen, kostbaren Messkleidern, an großer irdischer
Macht und am größten irdischen Ansehen, an den prachtvollsten Kirchengebäuden,
Glocken und Orgeln, an der lateinischen Sprache und dergleichen mehr wird man
erkennen, dass ihr Meine Jünger seid? Wahrlich, wahrlich, so etwas ist
von Mir nie als Kennzeichen Meiner wahren Kirche vorbezeichnet und vorher gesagt
worden."
"Dieses Volk verehrt Mich in gemauerten Kirchen
mit Glockengeläut, mit Orgeln und allerlei Pfeifen, mit Klingel und Klangel,
mit Weihrauch und brennenden Kerzen, in goldenen Gewändern, aber ums Herz
darf man da nicht fragen, ob es nah oder fern von Mir ist." "Das
Werk des Scheines und der Zeremonien gilt ihnen mehr als der Lebendige Selbst,
Der zu ihnen redet." "Sie verkehrten das Göttliche in Weltliches.
Sie gaben den Menschen die Rinde statt den Kern des geistigen Lebens".
Was sieht Gott als seine Kirche an?
Durch die Wortträgerin Berta Dudde (1891 1965,
75 Bücher) hörten wir u.a. folgendes:
"Wer in der Liebe lebt, der kann einer jeglichen
kirchlichen Organisation angehören, er wird Mitglied Meiner Kirche sein,
weil diese sich auf dem lebendigen Glauben aufbaut, der durch die Liebe lebendig
geworden ist. Ihr könnet nur durch die Liebe selig werden. Und also müsset
ihr Meine göttliche Liebelehre befolgen und Mir dadurch beweisen, dass
ihr Meiner Kirche angehören wollet. Und da die göttliche Liebelehre
in jeder christlichen Organisation gepredigt wird, müsset ihr diese Lehre
als vordringlichste ausleben, ihr dürfet nicht anderen, von Menschen zusätzlich
erlassenen Geboten den Vorrang geben, denn diese nützen euch nichts zum
Ausreifen der Seele, sondern halten euch nur zurück, Meinen Willen zu erfüllen,
Der Ich euch die Gebote der Liebe zu Gott und dem Nächsten gegeben habe.
Und so können also auch aus jeder Kirche lebendige
Christen hervorgehen, die dann als Mitglieder der von Mir gegründeten Kirche
zählen werden.
Aber es wird auch keine dieser Kirchen den Anspruch
erheben können, die allein-seligmachende zu sein, weil selig nur allein
die Liebe macht und diese von den Anhängern aller Konfessionen geübt
werden kann und wird, die dann auch als rechte Christen gelten, die Anwärter
sind Meines Reiches, das nicht von dieser Welt ist.
Es ist somit ohne Bedeutung, welcher Geistesrichtung
ihr Menschen euch im Erdenleben anschließt, wenn ihr nur durch ein Liebeleben
zum lebendigen Glauben an Mich und Mein Erlösungswerk gelanget.
Dann werde ich euch aufnehmen in Meine Kirche, dann
lebet ihr auch Mein Wort aus, das Ich auf Erden predigte; ihr folget Mir nach,
wenn ihr einen Lebenswandel in Liebe führet, wie Ich es getan habe. Ihr
werdet dadurch zu rechten Anhängern Meiner Lehre, denn Ich kam darum zur
Erde, um die Liebe zu entzünden... Ich lehrte die Liebe und lebte sie aus,
und wer nun gleich Mir in der Liebe lebt, der folgt Mir nach, er schließt
sich Mir an, er gehört der Kirche an, die Ich gründete, weil er nun
auch einen Glauben besitzen wird wie Petrus, der Fels, auf den Ich Meine Kirche
erbaut habe. Versteht diese Worte recht und wendet sie nicht an in falscher
Auslegung! Denn zu Nachfolgern Petri sind nur die Menschen zu zählen die
eben jenen starken Glauben durch ein Liebeleben in sich gewonnen haben, und
die sich darum auch mit Recht als Anhänger Meiner Kirche bezeichnen können"
(13. März 1961).
"Es gibt keine allein-seligmachende Kirche, wenn
darunter eine Organisation verstanden wird. Wer aber der von Mir auf Erden gegründeten
Kirche angehört, der wird auch selig werden, denn schon das garantiert
ihm die ewige Seligkeit, dass er ein Glied Meiner Kirche ist, dass er also im
Glauben lebt, der durch die Liebe zu einem lebendigen geworden ist. Nicht die
Kirche sichert dem Menschen die Seligkeit, sondern der Glaube und die Liebe,
die aber auch gänzlich fehlen können trotz der Zugehörigkeit
zu einer Kirche, die von Menschen ins Leben gerufen wurde und als die allein-seligmachende
von Mir gegründet sein soll. Wohl können aus jeder Kirche oder Geistesrichtung
wahre Glieder Meiner Kirche hervorgehen, denn nur der Glaube und die Liebe bestimmen
dies; es kann aber niemals ein Mensch dieser Meiner Kirche angehören, der
nicht die Kennzeichen dieser aufweisen kann" (4. August 1952).
Jesus Christus (26. Juli 1997): "Nur wenige wissen
in ihrem Herzen, dass es nicht auf Äußerlichkeiten ankommt, sondern
auf den Geist, der innerhalb einer Gemeinschaft wirkt. Ist die Gemeinschaft
von der Liebe durchdrungen, so bin Ich mitten in dieser Gemeinschaft, und die
Brüder und Schwestern nennen sich zu Recht Meine Nachfolger, sie nennen
sich zu Recht Christen...."
Schon im Mittelalter versuchte Gott, die in allen
Religionen vorhandenen Wahrheiten zusammen zu fassen und die Christenheit zu
belehren, auf dass sie stark im Geiste und in der Wahrheit werde und nicht in
selbst geschaffenen Lehrgebäuden untergehe, wo so viele Äußerlichkeiten
vorherrschten. Die wahren Gottesboten wurden im Mittelalter zu Ketzern und Hexen
degradiert und von Menschen, die auf die Machtkirche hörten und von dort
Befehle zum Foltern und Töten erhielten, zum Schweigen gebracht. Wie ist
es in unserer Zeit? Die Methoden, unbequeme Kirchenkritiker auszuschalten, sind
subtiler geworden, doch "Die Scheiterhaufen brennen noch!" (so die
Überschrift zu einem Beitrag von Prof. Dr. Hans Küng vor etlichen
Jahren in der Wochenzeitigung "DIE ZEIT"). Den Geist Gottes kann man
nicht töten. Er erweckt immer wieder neue Werkzeuge, deren Er sich bedient.
Nicht selten wurden vom Geiste sehr gestrenge Worte
an uns gerichtet (Zuriel):
"Jesus Christus, der lebendige freie Geist, bekennt
sich nicht zu den einengenden Dogmen, Riten, Satzungen und auch nicht zu dem
Machtstreben, das in der äußeren Kirche seit dem Ende des Ur-Christentums
dominiert. Sein einziger Ruf lautet: Folget M i r
nach. Jesus von Nazareth, des Zimmermanns Josefs Sohn, zeigte,
dass man Gott nicht studieren kann. Er, der einfache Mann aus Nazareth, dessen
Leben im Sinne des Geistes war, sprach zu den Seinen: Folget Mir nach!
Das Sein-, Besitzen- und Habenwollen hat die kirchlichen
Obrigkeiten in all den Jahrhunderten überheblich gemacht. Der Ewige befürwortet
nicht diese Einstellung. Auch wenn sie den Herrn mit dem Munde loben und preisen,
sind ihnen ihre Reichtümer und Bankeinlagen der Halt. An diesem Äußeren
und Vergänglichen messen sie ihre Macht. Jesus Christus hat jedoch mit
diesen weltlichen Gepflogenheiten nichts gemeinsam.
Die Bibel und die Evangelien sind zu einer nichtssagenden
ausgetrockneten Materie geworden. Sowohl der Bibel als auch den in immer wiederkehrendem
Zyklus vorgelesenen Evangelien fehlt die wahre Dynamik, weil diese Anweisungen
des Herrn von den Kirchen nicht befolgt wurden. Die Christen, welche Jahr für
Jahr die immer wiederkehrenden Worte der Apostel und Propheten hören, sind
ebenso stumpf und ohne geistiges Feuer wie der Vortragende und dadurch das Wort.
Die Bibel brachte der Menschheit nicht den Frieden,
weder in den Jahrhunderten, als es den Christen bei Strafe verboten war, die
Texte in der Muttersprache zu lesen, noch in der Jetztzeit, in der sie wieder
fanatisch vertreten wird.
Die Kirchenmänner maßen sich an, die gesamte
Wahrheit zu besitzen. Sie glauben, Andersgläubige werden von Jesus Christus
nicht angenommen, da sie Ihn, den Erlöser, nicht anerkennen. Durch ihre
dogmatische Einstellung sind die Autoritäten beider Kirchen der blinden
Meinung, Er, der Herr, sei nur mit der Christenheit.
Gott, der Herr, ist allumfassende Liebe. Er, der Allmächtige,
der die absolute Wahrheit ist, legte in jedes Herz je nach Bewusstseinsstand,
innerer Erkenntnis, Verwirklichung und Erleuchtung Sein heiliges und gesetzmäßiges
Wissen. Im Geiste des Herrn gibt es weder Buddhisten noch Hinduisten, weder
Moslems noch Juden, es gibt weder kirchliche Organisationen noch Sekten usw...
Der Herr schaut nur auf e
i n Volk, das Er
trotz Glaubensspaltung Sein Volk nennt. Jedes Menschenkind gehört trotz
unterschiedlicher Religionsauffassung zu dem Volk der Himmel, das einst wieder
mit dem ewigen Kindervolk vereint sein wird. Jede Religion besitzt Wahrheiten
aus dem großen himmlischen absoluten Gesetz. Es gibt nur eine Wahrheit.
Aus dieser allumfassenden Kraft besitzt jede Religion einen Teil. Je nach geistiger
Entwicklung werden dem Einzelnen die Teile der göttlichen Wahrheit gegeben,
die er gemäß seines Bewusstseinsstandes verstehen kann.
Jesus Christus wollte die Seinen in größere
Wahrheiten und Weisheiten Gottes einführen. Der redende Gott wurde jedoch
bekämpft und die weiteren Gesetzmäßigkeiten der Himmel konnten
nicht offenbar werden. Jesus Christus wollte die, die an Ihn glauben, in alle
Wahrheiten einweisen und sie auf dem Weg nach innen, zum inneren Reich, führen.
Nur im Inneren werden die Wahrheiten des Ewigen offenbar."
Jesus Christus: "Wo steht in der sogenannten
'Heiligen Schrift' von Dogmen, von Zeremonien, von Riten, von Heiligenverehrung,
von Prozessionen und vielem mehr? Steht in der heiligen Schrift: Ihr sollt euch
Schätze sammeln? Steht in der heiligen Schrift, dass sich die Diener anders
kleiden sollten als das Volk? So frage ich all jene, die zu dieser äußeren
Religion stehen: Was brachte euch der Vatikan? Brachte er euch den Frieden,
die Einheit aller Völker? Schwach sind jene, die das Christentum vertreten
wollen,
doch ihre Mauern sind stark ! Wahrlich,
Ich sage euch, die, die das Christentum leben, benötigen keine Mauern."
Diese Worte kamen vor rund 25 Jahren aus dem Munde
einer einfachen, unstudierten Frau aus dem Volke (vgl. Katharina von Siena im
14. Jahrhundert), durch die der Geist damals außerhalb der Kirchen wirkte.
Dieses Werkzeug sprach unüberhörbar in Hunderten von "Vorträgen"
nicht nur in zahlreichen Städten Europas (Deutschland, Österreich,
Schweiz, Spanien, Italien, Frankreich), sondern auch in den USA und in Kanada.
Millionen von Menschen wurden angesprochen.
Sämtliche evangelischen und katholischen Bischöfe
sowie der Papst erhielten damals ein Sendschreiben übermittelt. Christus
wollte über diese Wortträgerin mit den hohen Herren sprechen und wieder
führend in den Kirchen werden. Darin stand u.a. auch: "Lieber Bruder,
Jesus Christus bietet Dir (über ein Werkzeug) ein Gespräch an. Das
Wort des Herrn ist nicht das Wort der Kirchenmänner. Es ist gesetzmäßig
und göttlich. Der Hl. Geist weht, wo Er will, und ergießt sich in
die Herzen jener, die Ihn mehr lieben als diese Welt. Wenn du Jesus Christus
mehr liebst als deine Titel und Würden, so höre, was der Herr dir
zu sagen hat.... Jesus Christus wird sich sodann über das Innere Wort offenbaren.
In brüderlicher und göttlicher Liebe sind wir alle Kinder des ewig
himmlischen Vaters im Geiste Gottes verbunden...."
Da auf das Sendschreiben keinerlei positive Antworten
erfolgten, wurde diese Bitte an die Würdenträger auf Sein Ersuchen
hin nach einem knappen Jahr vollständig veröffentlicht. So eine
einfache Frau brauchte man ja nicht ernst zu nehmen. Wäre über einen
Theologie-Professor ein solches Gesprächsangebot gekommen, so hätte
man ihn wohl entweder hinwegdiskutiert, (mit Hinweis auf Dogmen und kirchliche
Lehre) oder hätte ihn mit Lehrverbot mundtot gemacht.
Aus dem Geiste hörten wir dazu folgende Worte:
"Jesus Christus machte erneut den Versuch, gemeinsam mit den kirchlichen
Obrigkeiten das Christentum den Weg nach innen zu lehren. Diese göttliche
Handreichung wurde jedoch aufs neue ausgeschlagen. Hinter ihren Mauern ertönte
erneut das Hohngelächter wie vor nahezu 2000 Jahren, als Jesus von Nazareth
durch die Bergpredigt den Weg nach innen lehrte und klar und deutlich der Menschheit
sagte: Ich bin der Sohn Gottes..."
Jesus Christus selbst dazu: "Ich sage euch: Sie
benehmen sich wie die Böcke! Mein Wort ist das Wort des Geistes, das lebendige
Wort. Mein Wort des Lebens richtete ich an die kirchlichen Obrigkeiten. In Wort
und Schrift liegt es auch im Vatikan vor! Doch die blinden Blindenführer
können nicht glauben, dass sich der Geist des Lebens erneut erhebt. Blind,
wie sie sind, sind sie heute noch des Glaubens, dass sie alle Propheten, alle
geistig Erwachten, getötet, ja gefoltert und niedergemacht hätten.
Doch der Geist Gottes steht immer und immer wieder auf, Ihn kann man nicht töten!
Und dieser Geist, Ich der Christus, bat die kirchlichen Obrigkeiten um ein Gespräch
durch mein 'Instrument'. Was tun die blinden Blindenleiter? Verhöhnen,
verspotten, und sagen alles Üble denen nach, die wahrhaft die christliche
Lehre verwirklichen. Sie verwarfen und verwerfen mein Wort ...
Oh erkennet, Ich reichte ihnen die Hand. Sie reichten auch Mir
die Hand - , doch über Dogma, über ihre Zeremonien, über ihre
Kulte, über ihre Riten; über all das Verweltlichte wollen sie Mir
die Hand reichen. So frage ich: Reichen sie wahrlich Mir, dem Christus, die
Hand, oder einem Christus ihrer Fantasie?"
In unserer Zeit wurde wieder ein Instrument erweckt,
diesmal innerhalb der Kirche, das sogar vom Papst als Prophetin anerkannt wird.
Vassula Ryden wurde 1942 in Ägypten von griechisch-orthodoxen Eltern geboren.
Ihre Bücher, darunter 8 Bände, denen Gott den Titel gab "Das
wahre Leben in Gott" sind inzwischen in 40 Sprachen übersetzt worden.
Ähnlich wie das Werkzeug vor rund 25 Jahren (außerhalb der Kirche)
reist Vassula Ryden in alle Welt. Bis zu 10 000 Menschen hören ihr jeweils
zu.
In über 50 Länder wurde sie bereits eingeladen,
um über ihre Erfahrungen mit Gott und über die Botschaften zu sprechen,
die "im Einklang mit der Bibel" stehen, wie Theologen beruhigt feststellen.
Sie wird begleitet von Priestern, Bischöfen und Patriarchen. Sie genießt
die Wertschätzung des Papstes und namhafte Theologen, die Vassula Ryden
kritisch prüften, stehen voll hinter ihrer Mission.
Das dringlichste Anliegen, das durch sie immer wieder
vorgetragen wird, ist die Einheit aller Christen: "Ich möchte Meine
Kinder vereint sehen. Erkennt, wie schwerwiegend diese Trennung ist und von
welcher Dringlichkeit daher Mein Ruf, von welcher Wichtigkeit Meine Bitte. Alles,
was Ich erbitte, ist Liebe, um die Barrieren eurer Spaltung niederzureißen"
(20. Oktober 1991). Es ist bereits einmal gelungen, durch sie in Bethlehem (!)
11 Konfessionen zusammenzuführen mit ihren Priestern und Pastoren.
Leider stoßt auch dieser Ruf beim Vatikan wieder
auf taube Ohren. Wie ist es sonst möglich, dass Protestanten und Katholiken
mit ihren Priestern nicht die Eucharistie (Abendmahl) gemeinsam feiern dürfen?
"Immerhin hat es mindestens ein Jahrhundert lang in der Ur-Kirche keine
Priester gegeben, schon gar nicht als Opfer-Priester". "Wenn überall
in der Welt, wo Christen das Abendmahl Jesu feiern wollen, der auferweckte Jesus
Christus der Gastgeber ist, dann sind wir auch überall in jeder Konfession
von IHM (!) eingeladen; überall nehmen wir am einzigen Abendmahl Jesu
teil. Folglich ist der Diener, der in den einzelnen Konfessionen beim Abendmahl
die Rolle Jesu spielt, von untergeordneter Bedeutung. Zwar ist eine Ordination,
in der die jeweilige Kirche den dazu Befugten bestimmt, durchaus sinnvoll, aber
an ihr können das Wesen und die Wirkung des Abendmahl nicht hängen."
Nochmals: "Immerhin hat es mindestens ein Jahrhundert lang in der Ur-Kirche
keine Priester gegeben" (7, Roland Hinnen; kath. Priester und Psychologe).
Der Hirte Jesus Christus bittet zur Gemeinsamkeit und Einheit, aber die Oberhirten
verbieten dies - , ihre 'selbstgezimmerte Lehre' steht dem im Wege. Wieder die
Frage : Ist der bedauernswerte Zustand der Kirchen
verwunderlich, wenn man nicht auf Jesus Christus und Seine Propheten hört?
Wie es Christus auch anstellen mag, in jeder Form und auf allen Wegen wird er
ausgesperrt, abgelehnt. Wenn er wahrhaftig und persönlich wieder als Mensch
erschiene und zum Papst sagte: "Dies ist Mein Platz", dann würde
man ihn doch wahrscheinlich der Psychiatrie ausliefern.
Wie also soll Jesus Christus es anstellen, um wieder
die Leitung zu erhalten wie in der Ur-Kirche, im Ur-Christentum, bevor die äußere
Machtkirche entstand?
Diesmal beginnt der Versuch Christi, korrigierend
einzugreifen, ganz bescheiden und vorsichtig: Die Konfessionen sollen erst einmal
zueinander finden, zusammengeführt werden. Vassula Ryden steht fest auf
dem Boden der Kirche und ist "bibeltreu", sonst würde sie ja
von keinem Kirchenvertreter angehört werden; sie muss sich erst einmal
beschränken, die Kirche wird nicht direkt kritisiert.
Das Wirken Vassulas soll ein wenig verdeutlicht werden,
darum sei hier aus der Zeitschrift "Das wahre Leben in Gott" zitiert,
die ihre Reisen im Jahre 1999 zusammenfasst (Nr. 1/2000). Vassulas Reisen "begannen
im Januar in Afrika, in Sambia, in Kenia und Lesoto; im Februar sandte der Herr
Vassula nach Neuseeland und Thailand; im März war Vassula das vierte Mal
in Brasilien; im April ging es in Begleitung von Bischof Accogli (apostolischer
Nuntius in Rom) nach Lausanne in die Schweiz; im Mai war Vassula in Rumänien.
Dort war sie als Gast eingeladen zum Treffen zwischen dem Patriarchen Teoctist
und dem Heiligen Vater.
Im Juni war Vassula in Griechenland, dort erhielt
sie weitere Botschaften. Im Juli reiste sie nach Russland. Hier traf sie aus
der orthodoxen Kirche den Metropoliten Cyrill. Im August war Vassula in Japan,
von buddhistischen Mönchen eingeladen. Sie verkündete die Botschaft
hier im Tempel Myojoin vor Buddhisten, Shintuisten, Rumänisch-Orthodoxen
und Katholiken, darunter Bischof Joseph Misue aus Hiroshima. Schon Mutter Theresa
hatte in diesem Tempel über die Einheit gesprochen.
Nach weiteren Orten in Japan ging es nach Bangladesh,
wo Father Fannan ein großes Treffen organisiert hatte. Menschen aller
Glaubensrichtungen kamen. Von den 5000 Zuhörern war die Hälfte Moslems.
In aller Kürze: Weiter ging es nach Frankreich,
dann nach Lappland; im Oktober USA. Im November in vielen Orten Indiens. Die
Zuhörerschaft bei den Treffen reichte von 4000 bis 10 000 Menschen.
Die letzte Reise im Jahre 1999 ging nach Venezuela.
Dort waren inzwischen 85 Gebetsgruppen gegründet worden, die Botschaften
publizierten durch Radiogespräche, Beiträge in Zeitschriften und Fernsehsendungen.
Der Bischof lud sie ein, anlässlich des Festes "Unserer Lieben Frau
von Guadelupe" Zeugnis zu geben vor 18 000 Menschen. Sie forderte jeden
auf, sich vertrauensvoll auf die Liebe zu Jesus zu konzentrieren.
In Bethlehem: "Durch die Gnade Gottes waren 11
Konfessionen mit ihren Priestern und Pastoren vertreten: Die römisch-katholische
Kirche, griechisch-, russisch-, bulgarisch-, armenisch-orthodoxen Kirchen, die
syrische Kirche, die koptische Kirche, die lutherische Kirche, die anglikanische
Kirche, die Baptistenkirche und die St.-Thomas-Kirche."
Abschließend muss noch einmal auf die eingangs
erwähnten Worte des Pfarrers Jürgen Fliege zurückgekommen werden,
da sonst etwas ganz Wesentliches außer acht gelassen würde: Es gibt
eine unübersehbare Zahl kleiner geistig-spiritueller Kreise, die meist
völlig im Stillen wirkt. Da treffen sich Christen jeglicher Konfession
und auch Konfessionslose zum gemeinsamen Gebet, zu Meditationen und geistigen
Gesprächen. Sie kommen meist in Wohnungen zusammen ohne jegliche Vorschriften
und Dogmen, in aller Freiheit. "Wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit!"
(2. Kor. 3, 17)
"Die Mauern, die wir zwischen uns errichtet haben,
reichen nicht bis zu Gott!" (Alexander Men, russisch-orthodoxer Priester,
1990 ermordet wegen fortschrittlicher Auffassungen). Jesus Christus: "Ich
errichtete in früheren Zeiten Ur-Gemeinden und strahlte durch entwickelte
Menschen und Seelen Mein Licht aus. Was geschah, das brauche Ich hier im einzelnen
nicht zu erörtern, ihr erkennt es selbst. Nun versuche Ich aufs Neue, Ur-Gemeinden
zu erwecken. "
In vielen Kreisen wirkt bereits der Geist des Herrn
durch das innere Wort. "Wo zwei oder drei in Meinem Namen versammelt sind,
da bin Ich mitten unter ihnen".
Jesus Christus (30. August 1997): "Ich begrüße
es, wenn ihr euch in Gemeinschaften zusammenfindet... In dieser Weise fanden
auch Meine Ur-Christen zusammen. Sie haben miteinander gebetet, es war auch
Mein prophetischer Geist unter ihnen, der unter den Werkzeugen gewechselt hat
und einmal durch den einen, einmal durch den anderen sprach. Sie halfen sich
gegenseitig und sie haben zum Gedenken an Meinen Tod das Brot miteinander gebrochen..."
Was sagt die Bibel darüber? Im 14. Kap. des 1.
Korintherbriefes lesen wir: "Von den Propheten lasst zwei oder drei reden,
und die anderen lasst darüber urteilen. Wenn aber einem anderen, der dabei
sitzt, eine Offenbarung zuteil wird, so schweige der erste. Ihr könnt alle
prophetisch reden, doch einer nach dem anderen, damit alle lernen, und alle
ermahnt werden. Darum, liebe Brüder, bemüht euch um die prophetische
Rede!"
Genau so ist es auch heute! Jesus Christus (28. April
1989): "Ich habe viele Werkzeuge aufgerufen in dieser Zeit, und Ich habe
sie Mir Selber gebildet. Und Ich bin es, Der da bestimmt, durch wen Ich spreche,
Der da weiß, wer reif ist... Ich will durch viele Werkzeuge sprechen".
In den Offenbarungen von Mexiko hieß es u.a.:
"Ich habe Mich euch immer durch Menschen kundgetan;
denn was würde aus euch werden, wenn ihr plötzlich Mein Licht in all
Seinem Glanz erblicktet? Es würde euch blind machen. Und wenn ihr Meine
Stimme in ihrer ganzen Gewalt hörtet, würdet ihr euren Verstand verlieren.
Wenn ein menschliches Medium, durch das Ich jetzt spreche, all meine Kraft empfinge,
was würde wohl mit ihm geschehen? Sein Körper würde in nichts
vergehen! Darum müsst ihr zufrieden sein, dass der Vater sich so weit beschränkt,
dass ihr Menschen Ihn fühlen und wahrnehmen könnt, denn Er ist selbst
in diesen Beschränkungen noch vollkommen ..."
Wir haben wahrlich Aufklärung nötig aus
dem göttlichen Geist und erhalten sie überreichlich: Ob es die Organspende
und transplantation ist, mit den uns völlig unbekannten traurigen Folgen
für die Seele; ob es die Konsequenzen sind, die sich aus den Massentiermorden
(BSE) für uns noch ergeben werden; die künftigen Unwetter und Überschwemmungen
(denen wir durch unsere Gebete die Spitze nehmen können); die schwierige
Zeit mit dem Antichristen, die noch vor uns liegt ("die Zeit der Trübsal");
unsere Ernährung; das Leben der Seelen im Jenseits; bis hin zur Erklärung
der "schwarzen Löcher", die den Astronomen noch Kopfzerbrechen
bereiten.
Tausende, Abertausende solcher Kreise wird es nach
dem Willen des Herrn erdumspannend noch geben. Nur selten erfährt man,
wo solche Kreise überall im Sinne und Willen des Herrn erweckt werden (wie
z.B. kürzlich auf den Kanarischen Inseln).
Mit kritischen Augen betrachtet die Kirche zuweilen
solche "Vorgänge", wenn sie zufällig einmal davon erfährt,
sieht sie sich doch als Hüterin der alleinigen Wahrheit. Dann sollte man
sich der Worte des kath. Theologen Prof. Dr. Karl-Heinz Schmitt erinnern: "Wenn
außerhalb von Kirche Heilung, Vergebung, Gemeinschaft erfahren wird, dann
sollten wir nicht neidisch darauf sein, dass dies auch anderswo erfahren werden
kann! Kirche hat keine Exklusivrechte auf die Offenbarung des beziehungswilligen
Gottes" (8).
"Wir sollten den Heiligen Geist entdecken, wo
immer Er weht. Und Er weht wo er will. Es ist wichtig, dass wir frei werden
von festgefahrenen, starren Denkweisen, von Verhärtungen, von der Tendenz,
uns zu verschließen und abzuschotten, von einer ungebührlichen Verabsolutierung
der Zugehörigkeit zu 'unserer' Gruppe oder Gemeinschaft. Auch die Zugehörigkeit
zur katholischen Kirche sollten wir nicht verabsolutieren: 'Wo der Geist des
Herrn wirkt, da ist Freiheit' (2. Kor. 3, 17)". (9)
Was bleibt noch zu sagen?
Das Christentum wird mystisch sein, oder es wird nicht
mehr sein, sagte sinngemäß einmal Prof. Dr. Karl Rahner.
Lasst den Herrn wieder in die Kirche mit seinem
leitenden Wort in der heutigen Zeit! Lasst den Herrn wieder die Führung
übernehmen, denn die bestehende Kirche trägt zu sehr die Handschrift
von Menschen. Das ist der Grund für ihren derzeitigen Zustand. "Denn
Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht Meine Wege,
spricht der Herr" (JESAJA).
Die führenden Theologen sollten einmal ihre Verordnungen,
Einschränkungen, Satzungen, Paragraphen, Vorschriften und Dogmen, die sie
für die Christusnachfolger erfunden haben, außer acht lassen und
stattdessen die Aussagen christlicher Mystiker, Wortträger, Propheten und
Seher beherzigen wie etwa von:
Meister Ekkehard (geb. 1260) Heinrich Seuse (geb.
1295) Johannes Tauler (geb. 1300) Thomas von Kempen (geb. 1380) Jakob
Böhme (geb. 1575) Angelus Silesius (geb. 1624) Joh. Tennhard (geb.
1661) Emanuel Swedenborg (geb. 1688) Gerhard Tersteegen (geb. 1697) Jakob
Lorber (geb. 1800) Berta Dudde (geb. 1891) Anita Wolf (geb. 1900) Johanna
Hentzschel (geb. 1901) Roque Rojas u.a. (Mexiko 1866 1950, über 5000
Seiten Niederschriften, 12 Bände) Johanne Agerskov (Dänemark 1914)
Dr. phil., Dr. theol. Murdo Mac Donald-Bayne (Johannesburg, Die 14 Reden Christi,
1948) und von zahlreichen heutigen Wortträgern. ("Ich werde Knechte
und Mägde erwecken...")
So manche Wahrheiten werden ausgesprochen und gesungen
in den Kirchen, doch werden sie noch verstanden und beherzigt? "Der Geist
des Herrn erweckt den Geist in Sehern und Propheten, der das Erbarmen Gottes
weist und Heil in tiefsten Nöten...", lautet die zweite Strophe des
Kirchenliedes "Der Geist des Herrn erfüllt das All" (10). Hört
man auf diese Seher und Propheten?
Gesungen wird auch der Mahnruf "Weck die tote
Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit, dass sie Deine Stimme hört,
sich zu Deinem Wort bekehrt!" (11) Tut Er es denn nicht immer wieder?
So soll Jesus Christus das letzte Wort haben:
"So einfach ist Mein Weg. Ihr könnt das
Wissen aller Bibliotheken in euch tragen und kämet keinen Schritt voran,
wenn ihr nicht zu dieser Einfachheit in Mir, Jesus Christus, zurückkehrt!"
(5. Dezember 1997). Zur Einheit: "Ihr seid alle Glieder in der Kette Meiner
Liebe, zusammengehörig wie alle Dinge im All. Ich bin der Halt des ganzen
Gefüges, welches ihr noch trennt" (9. März 1993).
"Die Liebe vereint alle. Es ist nicht mehr wichtig,
was der einzelne glaubt, sondern allein der Weg der Liebe bringt Erlösung.
Ich, Jesus Christus, habe in Meiner Erdenzeit keine neue Religion gegründet,
das geschah erst nach Meiner Zeit. Ich lehrte, die Gesetze Mose zu halten, und
Ich zeigte durch Mein Leben, wie in der Liebe alle diese Gesetze, die 10 Gebote,
ihren Höhepunkt finden. Denn wer von der Liebe erfüllt ist, wird keines
der Gebote mehr übertreten... Deshalb bitte Ich euch: Lebt die Brüderlichkeit!"
(8. Februar 1993).
"Erkennt, dass es nichts Wichtigeres gibt, als
die Liebe zu leben. Erkennt, dass jede Gemeinschaft zu diesem Ergebnis kommen
muss, früher oder später. Welche Gemeinschaft auch immer glaubt, die
reinste Wahrheit zu besitzen Ich sage euch: Es gibt keine Gemeinschaft auf
der ganzen Erde, die die reinste Wahrheit besitzt.
Deshalb ist es unwichtig, ob durch die eine Gemeinschaft
dieses gesagt wird, durch eine andere etwas anderes. Ich sprach schon als Jesus
von Nazareth von dieser Zeit, in der die Propheten aufstehen und lehren werden.
Ich sprach: Behaltet das Gute, alles andere lasst sein. Behaltet das Gute, bewegt
es in euren Herzen ..., und lebt die Liebe!
LEBT DIE LIEBE und ihr werdet, wenn ihr diesen Satz
in euch einprägt, euch an nichts mehr stoßen. Legt alles beiseite,
was nicht in diesen einen Satz mündet; denn die reinste Wahrheit könntet
ihr nicht fassen. Die reinste Wahrheit werdet ihr erst dann voll erkennen, wenn
euer Bewusstsein um ein Millionenfaches angehoben ist als es jetzt der Fall
ist..." (25. Juni 1990)
***********
Literatur:
(1)
Kurt Eggenstein: "Der Prophet Jakob Lorber..."
(2) Pfarrerin der Rhein. Landeskirche in Düsseldorf
und Herausgeberin des Magazins "chrismon": "Wenn Kirchen leer
stehen" 04/2004, Beilage zur Wochenzeitschrift DIE ZEIT
(3) Horst Löhrer, kath. Pfarrer in Mönchengladbach:
"Was wird aus St. Marien? Eine Präsentation unserer Kirchenpläne"
02/2003
(4)
Interview beim N 3 Fernsehen
(5)
Ralf Schuchardt: "Allein die Bibel? Die Widerlegung einer
christlichen Legende", Turm-Verlag 1997
(6)
Prof. Dr. Walter Nigg: "Prophetische Denker"
(7)
Roland Hinnen: "Warum die Eucharistie (Abendmahl) ökumenisch
werden muss", Basler Zeitung vom 28. Mai 2003
(8)
Prof. Dr. Karl-Heinz Schmitt: "Christsein
im Miteinander" 1984
(9). Carlo Maria Martini: "Spuren des Heiligen
Geistes", München 1998, abgedruckt in der kath. Wochenzeitschrift
"Christ in der Gegenwart"
(10)
Gotteslob, kath. Gebet- und Gesangbuch, Ausgabe Bistum Münster,
Lied 249
(11)
Evangelisches Gesangbuch, Lied 262, 2. Strophe